Die Berge des Himalaya
(The mountains of Himalaya)

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Garhwal Ost/Kumaon

 

Quellen der Detail-Informationen:

- Garhwal-Himalaya-West 1:150.000 der Schweizerischen Stiftung für alpine Forschungen

Dank an die Autoren der Bilder:

Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Autoren, die mir die Erlaubnis zur Wiedergabe ihrer Bilder gegeben haben.

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Links zu zugehörigen Informationen  dieser Website:

- Gesamtübersicht über den Himalaya
- Gipfelliste "Gipfel > 6750 m"  
- Gipfelliste - nur Gipfel in Indien
- Hohe Siebentausender - Nanda Devi
- Aussichtspunkt Himalaya-Flug
- Gipfelrekorde und Höhenrekorde 

Beschreibung der Topografie der Region und Hinweise zu Besteigungen:

Gesamtübersicht über das Gebirge des Garhwal
(bitte beziehen Sie zum Verständnis hier die Karte des westlichen Garhwal ein.)

Das Hochgebirge der Region Garhwal erstreckt sich südlich der indisch-/chinesischen Grenze zwischen den Längengraden 78° 30' und 80° 45'. Im Nordwesten ist das Tal des Gangotri - einer der Quellflüsse des Ganges - der Hauptzugang zu den Gletschertälern rund um den Gangotri-Gletscher. Nur das Tal des Gangotri erschließt dieses Tal von Süden, wenn man von dem Übergang durch das Tal des Billanghana und über den Auden's Col absieht. Östlich des Auden's Col ist der westliche Gebirgsteil am Gongotri-Gletscher eine hohe Felsmauer, über die es keinen Zugang gibt. Nur wenige Berge übertreffen hier knapp die 7000-Meter-Marke, dafür sind aber viele der 6000er sehr eindrucksvolle Gipfel. Der Gangotri-Gletscher ist mit 30 km Länge der größte Gletscher des Garhwal.

Der nächste Zugang von Süden ist das Tal des Alaknanda/Saraswati, das im Norden am Mana-Pass an der tibetischen Grenze beginnt. Dieser tiefe Einschnitt teilt das Gebirge des Garhwal in einen westlichen und einen östlichen Teil. Von dort erschließen die Seitentäler des Alaknanda und des Arwa den westlichen Gebirgsteil. Die Region östlich des Saraswati mit dem zweithöchsten Gipfel des Garhwal, dem Kamet (7756 m), ist geprägt von vielen kurzen Seitentälern, die entweder nach Westen zum Saraswati hin abfallen oder nach Osten zum Dhauli Ganga. Dieser Fluss entspringt am Kamet-Gletscher und begrenzt den mittleren Teil des Garhwal in einem großen Bogen im Osten und Süden. Die Schlucht des Dhauli Ganga ist wiederum die Trennlinie zum südöstlichen Teil des Garhwal mit dem höchsten Gipfel, dem Nanda Devi (7816 m). 

(1) Westwand des Nanda Devi (7816 m) vom Wintersportort Auli südlich von Joshimath
Der höchste Berg des Garhwal wurde erstmals im Jahr 1936 von den Briten N.E Odell und H.W. Tilman bestiegen. Er war damit der höchste bestiegene Berg der Erde, bis schließlich im Jahr 1950 die Annapurna I (8091 m) bezwungen wurde.
Foto: Sashank Rao

Das Gebiet des sog. Nanda Devi Sanctuary (Nanda-Devi-Nationalpark) besteht aus einem Gipfelkranz in Form eines U, dessen schmale Öffnung nach Westen gerichtet ist mit dem Rishi Ganga als Abfluss des Gletschergebietes in den Dhauli Ganga. Innerhalb dieses Gipfelkranzes steht der Gipfel des Nanda Devi, bedingt durch das "U" nur deutlich von Westen zu sehen. Er überragt seine "Trabanten" um 800 bis 1000 m. Von dem Gipfelkranz des Sanctuary fallen nach Norden, Osten und Süden kurze Gletschertäler ab. Nach Süden hin ist das Gebirge auch hier eine hohe Felsmauer mit niedrigen Vorbergen. Die östliche Begrenzung dieses Gebirgsteils ist das nach Süd-Süd-Ost verlaufende Tal des Ghori Ganga, der im Milam-Gletscher seinen Ursprung hat. Dieses Tal und die östlich davon verlaufende Bergkette zählen bereits zur Region Kumaon. Die markanten Gipfel östlich des Tales sind der Chiring We und die Panchchuli-Gruppe. Die Höhe von 7000 m wird hier nicht mehr erreicht. Das Tal des Lassar Yankti ist dann das letzte der größeren Täler vor der nach Südosten verlaufenden tibetischen Grenze.

Der östliche Garhwal und Kumaon

Im Zentrum des östlichen Garhwal liegt der Nanda-Devi-Nationalpark. Für den inneren Bereich, der innerhalb eines Kranzes aus hohen Bergen liegt (siehe Karte), gelten aus Gründen des Naturschutzes strenge Restriktionen für Besucher. Innerhalb eines Tages dürfen maximal zwei Gruppen von höchstens 5 Personen, begleitet von einem Führer, das Gebiet betreten; innerhalb einer Woche maximal 4 Gruppen. Neben diesen staatlichen Restriktionen ist aber auch der einzige Zugang durch die Schlucht des Rishi Ganga ein so ernsthaftes Hindernis, dass ohnehin kaum jemand diesen inneren Bereich mit dem höchsten Gipfel des Garhwal betritt. Hin und wieder klettern Mitglieder kleiner Expedition am Changabang oder Kalanka. Im äußeren Bereich des Nationalparks gibt es nördlich der Schlucht des Rishi Ganga zumindest eine Möglichkeit, einen Blick in die Bereiche westlich des Nanda Devi zu werfen. Vom Tal des Ghauli Ganga steigt man hinauf nach Lata Kharak und dem 3850 m hohen Bergrücken Lata. Von dort kann man auch noch weiter zu dem etwa 4250 m hoch gelegenen Dharansi-Pass aufsteigen.

Der Nanda-Devi-Nationalpark liegt - wie bereits erwähnt - innerhalb eines Kranzes aus hohen Gipfeln. Nord- und Südrand dieses Gebietes sind etwa 27 km voneinander entfernt. Nur zwei Passübergänge gibt es, die aber nur geübten Bergsteigern vorbehalten bleiben: der Sundardhunga Khal (5520 m) im Süden und der Nanda Devi Khal (5910 m) südlich des Nanda Devi East. Nur nach West-Nordwest hat der Kranz aus hohen Bergen einen Durchlass, die enge Schlucht des Rishis Ganga, der 15 km südöstlich von Joshimat in den Ghauli Ganga mündet. Diese Schlucht ist streckenweise äußerst gefährlich und nicht geeignet für Trekker mit schwachem Nervenkostüm. Der Einschnitt der Schlucht ist die einzige Stelle, die einen halbwegs befriedigenden Blick auf die Nanda Devi (7816 m) zulässt.

Die hohen Gipfel rund um den Nationalpark sind - im Uhrzeigersinn aufgezählt: Dunagiri (7066 m, Erstbesteigung 1939), Changabang (6864 m, Erstbesteigung 1974), Kalanka (6931 m, Erstbesteigung 1975), Saf Minal (6911 m, Erstbesteigung 1975), Rishi Pahar (6992 m, Erstbesteigung 1975), Deo Damla (6620 m, Erstbesteigung 1936), Nanda Devi East (7434 m, Erstbesteigung 1939), Nanda Khat (6611 m, Erstbesteigung 1972), Panwali Doar (6663 m, Erstbesteigung 1980), Maiktoli (6803 m, Erstbesteigung 1934), Trisul (7120 m, Erstbesteigung 1907), Bethartoli (6352 m, Erstbesteigung 1977). Übrigens stellte die Besteigung des Trisul im Jahr 1907 einen neuen Gipfelrekord dar, der 1911 am Pauhunri mit 7128 m knapp überboten wurde. Im Nordosten schließen sich nach außen noch die Gipfel Hardeol (7151 m, Erstbesteigung 1978) und Tirsuli (7074 m, Erstbesteigung 1966) an, im Südosten der Nanda Kot (6861 m, Erstbesteigung 1936).

Innerhalb dieses Gipfelkranzes liegt die Nanda Devi, mit 7816 m der höchste Berg des Garhwal. Als die Briten N.E Odell und H.W. Tilman im Jahr 1936 seinen Gipfel erreicht hatten, war ein neuer Gipfelrekord aufgestellt, der erst im Jahr 1950 mit der Besteigung der Annapurna I (8091 m) gebrochen werden sollte. Neben der Nanda Devi steht noch der Doppelgipfel des Devistan (6678 m, Erstbesteigung 1961) innerhalb des Nationalparks. Das weite Gebirgsrund wird nach Westen hin durch den Rishi Ganga entwässert. Der Fluss stürzt von den Gletschern aus in einer engen Schlucht steil in die Tiefe. Diese Schlucht hat den Erstbesteigern allergrößte Mühe bereitet.

Es erscheint mir sinnvoll, dieses Zentrum des östlichen Garhwal zunächst mittels Bildern mit der Sicht von außen zu erklären, so wie es fast alle Menschen sehen. Die "Umrundung" beginnt im Westen bei dem Wintersportort Auli oberhalb von Joshimath, verläuft entgegen dem Uhrzeigersinn und endet im Nordwesten oberhalb der Schlucht des Rishi Ganga. Das obige Bild Nr. 1 ist das erste Bild dieser Serie, aufgenommen in Auli, mit Blick durch den Einschnitt der Schlucht des Rishi Ganga auf die beeindruckende Westwand der Nanda Devi. Näher steht im Osten der Dunagiri (7066 m), der End- oder Anfangspunkt des weiten Gipfelkranzes:

(2) Dunagiri (7066 m, links) und Nanda Devi (7816 m) vom Wintersportgelände Auli
Foto: Aniruddha

Wer die Nanda Devi gut sehen will, fährt von Joshimat mit der Seilbahn zum Ski-Gebiet Auli (3000 m) im Süden hinauf (siehe vorstehendes Bild und Bild Nr. 1). Von hier aus sind auch die hohen Gipfel im Norden und Nordosten vom Kamet (7756 m) bis zum Dunagiri (7066 m) gut zu sehen (siehe Beschreibung des westlichen Garhwal). Die Nanda Devi zeigt ihre extrem steile Westwand. Weiter nach Süden am Kuari-Pass (3700 m) öffnet sich der Blick zum Nanda Ghunti (6309 m, Erstbesteigung 1947), der aber leider die Sicht auf den südwestlichen Eckpfeiler des Sanctuary, den Trisul (7120 m) verdeckt.

(3) Blick vom Kuari-Pass nach Südwesten zum Nanda Gunthi (6309 m)

Von Südwesten und Süden führen einige interessante Trekking-Routen aus den Vorbergen an die Gipfel des Himalaya-Hauptkamms heran. Nach Südwesten ist der Trisul mit 7120 m Höhe (nicht zu verwechseln kit dem Tirsuli im Nordosten) der mächtige Eckpfeiler des Gipfelkranzes.

(4) Blick vom Passübergang Bedni Bhugyal (4000 m) nach Norden und Nordosten
zum Nanda Gunthi (6309 m, links) und zum Trisul /7120 m)
Foto:
Steven House, www.flickr.com

Etwas weiter nach rechts beginnt die lange südliche Mauer des Gipfelkranzes, über 30 km lang und meist über 6000 m hoch:

(5) Blick von Süden zum Trisul (7120 m, links), Mrigthuni (6855 m) und Maiktoli (6803 m)
Die südlichen Vorberge haben Höhen zwischen 2000 und 3000 m.
Foto: Lalit Talwar, google.com

Das folgende Bild zeigt die gesamte südliche Bergkette vom Nanda Ghunti bis zum Dangthal:

(6) Die Nanda-Devi-Gruppe von Süd-Südwest
(im Großformat ist die Beschriftung gut lesbar)
Die Nanda Devi überragt die südliche Gipfelkette um rund 1000 m.

Das folgende Bild (durch das Teleobjektiv) zeigt die Nanda Devi von Süden, aber schon aus etwas kürzerer Entfernung:

(7) Nanda Devi (7816 m) von Süden durch das Teleobjektiv
Der Standort ist gegenüber Bild Nr. 6 weiter rechts, denn jetzt befindet sich der Nanda Khat (6611 m)
zwischen Hauptgipfel (7816 m) und Ostgipfel (7434 m).
Der Ostgipfel steht in der Linie des Gipfelkranzes im Osten, der Hauptgipfel steht 2,5 km
weiter westlich. Die Erstbesteigung der Nanda Devi erfolgte durch die hier sichtbare Südwand,
die nicht ganz so steil ist, wie hier das Teleobjektiv vermittelt.
Foto: Lalit Talwar, google.com

Je mehr man sich der Bergkette nähert, umso weniger sieht man vom höchsten Gipfel, denn er befindet sich rund 9 km hinter den anderen Bergen, d.h. er "versinkt" hinter den vor ihm stehenden Sechstausendern, zumal man sich auf relativ niedriger Höhe befindet, wenn man sich der Bergkette nähert.

(8) Blick von Süden zum Maiktoli (6803 m, links) und Panwali Doar (6663 m)
Der Blick geht von Süden über das Tal des Pindar hinweg zum Pass Sundardhunga Khal (5520 m),
 dem tiefsten Punkt in der Bergwand über dem gleichnamigen Tal.
Foto: Pagla Mon, google.com

(9) Blick aus dem oberen Pindar-Tal nach Norden
zum Panwali Doar (6663 m, links) und Nanda Khat (6661 m)
Das obere Pindar-Tal direkt unter der Mauer der Sechstausender ist Ausgangspunkt für
Überschreitungen des Gebirgskamms nach Nordosten in Richtung Milam
nordwestlich oder südöstlich des Nanda Kot (6861 m).
Foto: Pagla Mon, google.com

(10) Blick von Chaukori (SSO) zum Nanda Devi und Nanda Kot (6861 m, Erstbesteigung 1936)
(im Großformat ist die Beschriftung gut lesbar)
Der Nanda Kot steht östlich außerhalb des Gebirgskranzes des Nanda-Devi-Nationalparks.
Der Berg zählt bereits zur Region Kumaon (siehe auch Bild Nr. 16).
Foto: Lalit Talwar, google.com; Beschriftung: Günter Seyfferth

Zwischen dem Garhwal und der nepalesischen Grenze liegt die Region Kumaon. Das Haupttal innerhalb der hohen Berge ist das Tal des Ghori Ganga. Der Fluss entspringt im Nordwesten im Milam-Gletscher und verläuft von dort nach Ost-Süd-Ost in Richtung nepalesische Grenze. Der lange Gebirgszug östlich dieses Tales weist zwar keine Siebentausender auf, reicht aber mit der Panchchuli-Gruppe an ihrem südöstlichen Ende fast an diese Höhenmarke heran. Der Panchchuli II (6904 m) wurde 1973 erstmals bestiegen.

(11) Blick von Munsiyari nach Nordosten zur Gruppe des Panchchuli (6904 m)
Die Gipfel der Panchchuli-Gruppe sind von Nord nach Süd nummeriert.
Der Ort Munsyari liegt in 2290 m Höhe westlich oberhalb der Schlucht des Ghori Ganga.
Der Ort ist üblicherweise der Ausgangspunkt für den Milam-Trek, der das gesamte
Tal hinaufführt bis zum Milam-Gletscher.
Foto: bugshead.blogspot.de; Beschriftung: Günter Seyfferth

An die Panchchuli-Gruppe schließt sich in Richtung Nordwesten eine lange Kette von Sechstausendern an, von denen hier der Rajramba (6537 m) und der Chiring We (6559 m, Erstbesteigung 1979) genannt seien.

Das Ghori-Ganga-Tal östlich des Nanda-Devi-Nationalparks ist eine beliebte Trekking-Route, die in subtropischen Tälern auf 1000 m Höhe beginnt und bei dem letzten bewohnten Ort Milam auf 3423 m Höhe in einer Hochgebirgswelt ihre höchste Station hat. Wer frühzeitig einen Überblick über das obere Tal des Ghori Ganga und eine gute Sicht auf die umgebenden Gipfel gewinnen will, geht aber zunächst das Tal des Ralam Gad bis nach Ralam (3648 m) hinauf und ersteigt von dort den Pass Birjeganj Dhura
(4666 m). Von dort geht der Blick das Tal hinauf bis zum Hardeol und Tirsuli (siehe Bild Nr. 13) und vor allem nach Westen zur Nanda Devi:

(12) Blick vom Passübergang Birjeganj Dhura (4666 m) nach Westen zur Nanda Devi (7816 m)
Links steht die Nanda Devi East (7434 m) über dem Tal des Lawan Gad, der bei der
Ort schaft Martoli von Westen in den Ghori Ganga mündet.
Der Hauptgipfel (7816 m, rechts) steht 2,5 km weiter westlich innerhalb des Nationalparks.
Foto: Punit Mehta, google.com

(13) Blick vom Passübergang Birjeganj Dhura (4666 m) durch das Teleobjetiv nach Nordwesten
zum Hardeol (7151 m ) und Tirsuli (7074 m)
Foto: Punit Mehta, google.com

Vom Talgrund des Ghori Ganga öffnet sich kurz vor Milam durch das Tal des Pachu Gal ein Blick auf die Nanda Devi:

(14) Blick entlang des Pachu Gad nach Westen
zur Nanda Devi East (7434 m, links) und zur Nanda Devi (7816 m)
Foto:
Natu Rahul, www.flickr.com

Noch vor der Ortschaft Milam besteht eine gute Sicht auf das Talende mit Hardeol (7151 m, Erstbesteigung 1978) und Tirsuli (7074 m, Erstbesteigung 1966). Übrigens: Es gibt laufend Namensverwechslungen zwischen diesem Tirsuli und dem Trisul (7120 m) im Südwesten.

(15) Blick aus dem Tal des Ghori Ganga vor Milam nach Nordwesten
zum Risha Pahar (6992 m, links), Hardeol (7151 m) und Tirsuli (7074 m)
Hardeol und Tirsuli stehen außerhalb des Gipfelkranzes des Nanda-Devi-Nationalparks
Foto: Bayaer, www.flickr.com

(16) Blick von Milam nach Süd-Südwest zum Nanda Kot (6861 m) und Kuchela (6294 m)
Hier ist also im Rückblick nochmals der südöstliche "Wächter"
am Rand des Nationalparks zu sehen (vergl. Bild Nr. 10)

Die weitere Umrundung  des Nationalparks vom Milam-Gletscher aus zur Nordseite ist nur theoretisch möglich über einen 5712 m hohen Pass östlich des Tirsuli. Dort wären schwierige Eisbrüche zu überwinden. Der "klassische" Zugang zur Nordseite erfolgt vom Tal des Dhauli Ganga über den Bagani-Gletscher. Schon vom herrlich gelegenen Ort Dunagiri (3615 m) zeigen sich die steilen Nordwände von Risha Pahar (6992 m) und Saf Minal (6911 m). Der Blick wird immer phantastischer, je mehr man sich entlang des Ostrandes des Gletschers den Gipfeln nähert. Steht man in ca. 4750 m Höhe direkt vor Rishi Pahar und Saf Minal ist auch rechts der Doppelgipfel von Changabang (6864 m) und Kalanka (6931 m) mit seiner furchterregenden, fast senkrechten Nordwestwand zu sehen.

(17) Rishi Pahar (6992 m, links) und Saf Minal (6911 m)
vom Rand des Bagani-Gletschers in ca. 4760 m Höhe
Bei dem Gipfel links handelt es sich nicht um den Hardeol, wie die lokalen Führer gerne den Trekkern erzählen, damit sie nicht weitergehen müssen. Der Hardeol steht 3 km weiter links. Um ihn
und den Tirsuli zu sehen, muss man noch den Schutthang auf der linken Bildseite umrunden.
Foto: Somoday Hazra, www.flickr.com

Wichtig ist, dass man weiter aufwärts geht bis auf etwa 4900 m Höhe, denn dann werden links auch noch Hardeol und Tirsuli sichtbar. Das scheint aber niemand zu tun - zumindest konnte ich kein Bild von dort mit Blick nach Osten entdecken. Durch ihre Ignoranz oder Unkenntnis bringen die Führer ihre Kunden um einen weiteren spektakulären Anblick. Zumindest sieht man vom vorherigen Standort nach rechts die fast senkrechte vereiste Granitwand von Kalanka/Changabang:

(18) Kalanka (6931 m) und Changabang (6864 m)
vom Rand des Bagani-Gletschers in ca. 4760 m Höhe.
Foto: Subhamoy Ghosh, www.flickr.com

Die Tour zum Bagani-Gletscher eröffnet auch eine gute Sicht nach Nordwesten zum Hathi Parbat (6727 m, Erstbesteigung 1963). Hinter diesem Berg liegt das berühmte Valley of Flowers, das vom Alaknanda River nördlich von Joshimath erreicht wird.

(19) Blick vom Bagani-Gletscher nach Nordwesten zum Hathi Parbat (6727 m)
Vor diesem Berg verläuft das Tal des Dhauli Ganga.
Foto: Subhamoy Ghosh, www.flickr.com

Das Tal des Dhauli Ganga führt hinunter zur Mündung des Rishi Ganga. Von dort kann der Aussichtspunkt Lata (3848 m) oder der Dharansi-Pass (4250 m) im Norden des Nanda-Devi-Nationalparks erreicht werden. Wie eingangs erwähnt wurde, sind dies die einzigen Punkte, die dem durchschnittlichen Trekker einen gewissen Einblick in das Innere des Nationalparks gewähren. Von Lata ist die Nanda Devi besser zu sehen als vom Dharansi-Pass. Die folgenden Bilder von Lata sind nicht alle vom exakt selben Standort aufgenommen. Entlang des grasbewachsenen Bergrückens gibt es viele Aussichtsplätze.

(20) Blick vom Bergrücken Lata (3848 m) nach Ost-Südost zur Nanda Devi (7816 m)
Der hier sichtbare Teil der Schlucht des Rishi Ganga ist nicht der schwierigste Abschnitt.
In Richtung Nanda Devi werden die südwestlichen Abhänge, an denen entlang zu klettern ist,
deutlich steiler.
Foto: Steven House, www.flickr.com

(21) Blick vom Bergrücken Lata (3848 m) nach Südosten
zur Nanda Devi (7816 m, links) und zum Devistan (6678 m)
Der Standort ist im Vergleich zu Bild Nr. 20 weiter links.
Der Devistan dürfte zu den am wenigsten bekannten Bergen der Region gehören, denn
er ist nur von hier zu sehen.
Foto: Sravan Kumar, www.picasaweb.google.com

(22) Blick vom Bergrücken Lata (3848 m) nach Süd-Südost
zum Berthatoli (6532 m) und dem Trisul (7120 m) rechts dahinter.
Foto:
Jan Kazarik, www.picasaweb.google.com

(23) Blick vom Bergrücken Lata (3848 m) nach Ost-Südost zur Nanda Devi (7816 m)
Foto:
Steven House, www.flickr.com

Wie eingangs erwähnt, gibt es kaum Besucher des Inneren des National-Parks. Entsprechend findet man kaum Bildmaterial, das einen näheren Einblick oder einen Ausblick nach außen gewährt. Die folgenden vier Bilder, die im Jahr 1981 am Südgrat des Changabang aufgenommen wurden, hat Roberto Bonis für "Panoramio" von Google Earth zur Verfügung gestellt:

(24) Blick vom Südgrat des Changabang nach Süden zur Nanda Devi (7816 m)
Die Gipfel im Vordergrund sind unbenannte Sechstausender.
Foto: Roberto Bonis, panoramio

(25) Blick von Südgrat des Changabang nach Südwesten zum Trisul (7120 m)
Das Bild schließt rechts an das vorherige Foto an.
Foto: Roberto Bonis, panoramio

(26) Blick vom Südgrat des Changabang nach Nordwesten zum Dunagiri (7066 m)
Foto: Roberto Bonis, panoramio

(27) Blick vom Südgrat des Changabang nach Norden zum P 6523 und Purbi Dunagiri (6489 m)
Das Bild schließt rechts an das vorherige Foto an; der Standort ist aber höher.
Über dem P 6523 ragt die Spitze des Kamet (7756 m) hervor.
Foto: Roberto Bonis, panoramio

Zum Abschluss zwei Fotos des östlichen Garhwal aus größerer Entfernung:
a) von Süden aus dem Flugzeug
b) von Norden von der tibetischen Hochebene


(28) Blick von Süden aus dem Flugzeug zu den Gipfeln des östlichen Garhwal
Foto: Derek Boniecki, Calgary
; Beschriftung: Günter Seyfferth

(29) Blick vom tibetischen Hochland nach Süden zu den höchsten Gipfeln des östlichen Garhwal
Foto: Joachim Gründler
; Beschriftung: Günter Seyfferth

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